Wassertherapie 

Shibas sind echte Athleten. Und, wie das bei Athleten so geht, laborieren auch Shibas an Verstauchungen, Brüchen und starken Schmerzen. Was kann man dagegen machen?

Wir feierten gerade unseren "jüngsten Shiba, der jemals mit 6 Monaten und 8 Tagen Champion wurde" und wollten mit ihm zu einem BOB-Wettbewerb in den Ring gehen. Es gab nur ein Problem: als Akiko hinter ihrem Lieblingstennisball herjagte, sprang sie hoch in die Luft, landete direkt auf ihrem rechten Vorderfuß, knickte mit dem Kniegelenk ein und zog sich eine schwere Verstauchung zu. Die Folge war nicht einfach, daß sie lahmte, sondern sie konnte gar nicht mehr laufen. Unser erster Gedanke war, daß eine großartige Karriere vorzeitig beendet war und, anders als bei Profisportlern, keine zukünftige Karriere als Reporter bei einem Sportkanal in Aussicht war.

Unser Tierarzt, der uns seit 24 Jahren zur Seite steht, machte einen Vorschlag, der unserem kleinen Mädchen die Heilung bringen sollte: Wassertherapie!

Also ab ins nächste Kaufhaus und nach dem Rat des Doktors für 19.95$ ein aufblasbares Kinderplanschbecken gekauft. Als es mit Wasser gefüllt war, konnte Akiko nicht mehr den Boden berühren und mußte schwimmen. Jeden Morgen, Mittag und Abend schwamm sie unter unserer Anleitung ein Dutzend Runden, bis sie schließlich Spaß daran fand und selbst in den Pool sprang und wie ein Olympionike ihre Runden drehte.

So ging das einen Tag, eine Woche, zwei Wochen. In der dritten Woche hörte sie auf zu humpeln und in der vierten Woche gingen wir zu dem Wettbewerb und kehrten einen Tag nach Beendigung der Therapie mit einem BOB und einem Endkampf in Gruppe II zurück. Wir hatten unsere Star-Athletin zurück und sollten mit unser "Schwimmerin" das Wettkampfjahr als Nr. 1 Shiba-Hündin beenden (sogar mit einem Monat weniger wegen der Schwimmtherapie). Am Ende des Jahres ging sie schließlich auch noch zum ersten Mal zum Wettbewerb vom Westminster Kennel Club.

Seit jener Zeit ist es einmal vorgekommen, daß einer von unseren Welpen beim Balgen auf der Couch seinen Bruder herunterstieß, so daß er mit dem Rücken auf dem harten Holzfußboden landete. Die Folge war eine schmerzhafte Rückenverstauchung und eine neue Therapierunde mit einem Monat Ruhepause.

Das Entscheidende bei Shibas scheint zu sein, daß sie erstens zäh wie Leder sind und zweitens eine bemerkenswerte Fähigkeiten zum Regenerieren besitzen. Und drittens gibt es NICHTS, was sie für längere Zeit außer Gefecht setzt. Zu sagen, daß der Shiba nur ein "Athlet" sei, ist wirklich eine Untertreibung!

© Ralph Earnhardt
Erschienen in SHIBAS USA, International Issue 2006. Deutsch von Holger Funk.