F.C.I. FÉDÉRATION CYNOLOGIQUE INTERNATIONALE

Secrétariat Général: 13, Place Albert 1 – B 6530 Thuin (Belgien)



Übersetzung:
Dr. J.-M. Paschoud nach dem vom japanischen Kennel Club auf Englisch überreichten Standard

Datum der Publikation des gültigen Originalstandards: 15.06.1992

Shiba Inu FCI-Standard Nr. 257

Ursprung:
Japan.

Verwendung:
Jagdhund für Vögel und Kleinwild. Begleithund.

Klassifikation FCI:
Gruppe 5, Spitze und Hunde vom Urtyp.
Sektion 5, Asiatische Spitze und verwandte Rassen.
Ohne Arbeitsprüfung.

Kurzer geschichtlicher Abriß:
Der Shiba ist eine uralte ursprüngliche japanische Rasse. Das Wort "Shiba" weist auf etwas Kleines hin, auf einen kleinen Hund. Sein natürlicher Lebensraum war die bergige Gegend am japanischen Meer, wo er für die Jagd auf kleines Wild und auf Vögel verwendet wurde; je nach Ursprungsort bestanden kleine Unterschiede zwischen den Rassen.

Als in der Zeit zwischen 1868 und 1912 Jagdhunde wie die englischen Setter und Pointer in Japan eingeführt wurden, wurde die sportliche Jagd zu einem bevorzugten Zeitvertreib im Lande, und Kreuzungen zwischen den Shiba und diesen englischen Jagdhunden wurden häufig vorgenommen; ein Shiba reiner Abstammung wurde zur Seltenheit, und sogar in seinem natürlichen Lebensraum kamen Vertreter dieser Rasse nur in sehr beschränkter Anzahl vor. Um das Jahr 1928 begannen Jäger und gebildete Leute sich um die Erhaltung des reinrassigen Shiba zu kümmern, indem sie die wenigen reinen Blutlinien weiterführten; im Jahre 1934 wurde ein einheitlicher Standard aufgestellt. 1937 wurde der Shiba zum "Naturdenkmal" erklärt, worauf die Rasse bis zum Erreichen des heute bekannten vorzüglichen Erscheinungsbildes gezüchtet wurde.

Allgemeines Erscheinungsbild:
Wohlproportionierter kleiner Hund, sehr muskulös und von gutem Knochenbau. Konstitution kräftig. Seine Bewegung ist lebhaft, frei und schön.

Wichtige Proportionen:
Das Verhältnis von Widerristhöhe zur Körperlänge ist 10:11.

Verhalten und Charakter (Wesen): Treu, scharfsinnig, sehr aufgeweckt.

Kopf:
Oberkopf:
Schädel: Stirn breit.
Stop: Deutlich, mit einer leicht ausgeprägten Furche.
Gesichtsschädel:
Nase: Schwarzer Nasenschwamm erwünscht. Nasenrücken gerade.
Fang: Mäßig dick, verjüngt sich allmählich.
Lefzen: Straff.
Kiefer/Zähne: Kräftige Zähne, Scherengebiß.
Backen: Gut entwickelt.
Augen: Verhältnismäßig klein, dreieckig, von dunkelbrauner Farbe. Der äußere Augenwinkel ist leicht angehoben.
Ohren: Verhältnismäßig kleines, dreieckiges, leicht nach vorne geneigtes aufgerichtetes Stehohr.

Hals:
Dick, kräftig, zum Kopf und zum Körper gut proportioniert.

Körper:
Rücken: Gerade und kräftig.
Lenden: Breit und muskulös.
Brust: Tief, Rippen mäßig gewölbt.
Bauch: Gut aufgezogen.

Rute:
Hoch angesetzt, dick, gut eingerollt oder in sichelförmiger Haltung getragen. Bei hängender Rute reicht die Rutenspitze fast bis zum Sprunggelenk.

Gliedmaßen:
Vorderhand: Von vorne gesehen, vordere Gliedmaßen gerade.
Schulterblatt: Mäßig schräg.
Ellenbogen: Dicht am Körper anliegend.
Hinterhand:
Oberschenkel: Lang.
Unterschenkel: Kurz.
Sprunggelenk: Dick und robust.

Pfoten:
Zehen eng aneinanderliegend und gut gewölbt; Ballen hart und elastisch. Krallen hart und vorzugsweise von dunkler Farbe.

Gangwerk:
Leichtfüßig und flink.

Haarkleid:
Das Deckhaar ist hart und gerade, die Unterwolle weich und dicht. Das Haar an der Rute ist etwas länger und abstehend.

Farbe:
Rot, schwarzloh, sesam, schwarz-sesam, rot-sesam.

Definition der Farbe Sesam:

Alle angeführten Farben müssen "Urajiro" aufweisen. "Urajiro" = weißliches Haar seitlich am Fang und an den Backen, unter dem Fang, an der Kehle, an der Brust und am Bauch, an der Unterseite der Rute und an der Innenseite der Gliedmaßen.

Größe:
Widerristhöhe für Rüden: 40 cm.
Widerristhöhe für Hündinnen: 37 cm.
Eine Abweichung von ±1,5 cm wird toleriert.

Fehler:
Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muß als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.

  1. Ängstlichkeit
  2. Hündinnenartige Rüden, rüdenartige Hündinnen
  3. Vor- und Rückbiß
  4. Zahlreiche fehlende Zähne

Ausschließende Fehler:

  1. Nicht aufrecht getragene Ohren
  2. hängend getragene oder kurze Rute

Anmerkung:
Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.