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 Allergien 

In den letzten Jahren ist nicht nur beim Menschen eine immer größere Verbreitung von Allergien zu beobachten – es sind auch immer mehr Hunde davon betroffen. Allergien zählen heutzutage zu den häufigsten Erkrankungen. Das Besondere an Allergien ist eine angeborene oder erworbene Reaktion des Immunsystems auf Fremdkörper, oft ganz harmlose Stoffe, die Allergie-Auslöser bzw. Allergene. Der Erkrankung selbst, der äußerlichen Manifestation der allergischen Reaktion, geht eine sog. Sensibilisierungsphase voraus, das ist die eigentliche Auswirkung der Allergene auf den Organismus, die einige Wochen oder Monate andauern kann. Bei Hunden stellt man meistens folgende Formen von Allergien fest:

  1. Allergie auf Flohbisse
    Diese Allergien werden durch Stoffe im Speichel des Flohs hervorgerufen, der beim Biß in die Haut des Hundes gelangt, wo er zusammen mit Eiweißmolekülen das Allergen bildet. Zu den Haupterkennungsmerkmalen für eine Allergie auf einen Flohbiß gehört ein starker Juckreiz und ein sprödes, trockenes Fell. Zur Allergie trägt wahrscheinlich auch der Kot bei, den die Flöhe auf die Haut des Hundes ausscheiden.
  2. Atopische Dermatitis
    Die allergischen Reaktionen – Juckreiz, Pickel, Hautrötung – werden durch Allergene aus der Umwelt hervorgerufen wie Blütenstaub, Staub, Ausscheidungen von Milben usw.
  3. Pyodermie durch Staphylokokken
    Eine Allergie, die durch eine übermäßige Vermehrung der Staphylokokken-Bakterien verursacht wird, oft infolge einer Schwächung des Organismus (z.B. durch eine andere Allergie).
  4. Dermatitis durch Malassezia-Hefen
    Eine Allergie, die mit einem starken Juckreiz einhergeht, verursacht durch eine übermäßige Vermehrung einer bestimmten Art von Hefepilz.
  5. Lebensmittelallergie
    Einige Arten von Lebensmitteln (Rindfleisch, Milchzucker, ...) können auffällige Veränderungen auf der Haut des betroffenen Tieres hervorrufen.
  6. Allergische Kontaktdermatitis
    Weniger häufige Form der Allergie auf einige Stoffe. Bekannt ist eine allergische Reaktion auf einige Antibiotika, die bei Entzündungen ins Ohr verabreicht werden, oder eine Allergie auf Chemikalien (Schmieröl, Petroleum), sofern sie auf die Haut des Hundes gelangen.
  7. Arzneimittelallergie
    Verhältnismäßig seltene Allergie, z.B. auf Antibiotika oder Medikamente gegen Epilepsie.
  8. Lokal begrenzte allergische Reaktion
    Weniger häufig tritt eine Allergie auf Insekten- oder Zeckenbiß auf.

Klinische Untersuchungen, die in verschiedenen Ländern (Skandinavien, USA, ...) in den Jahren 1985 bis 1994 durchgeführt wurden, haben gezeigt, daß es eine gewisse Rassendisposition für Allergien gibt. Die stärksten Anlagen zu Allergien wurden bei folgenden Rassen festgestellt: West Highland White Terrier, Boxer, Deutscher Schäferhund, Foxterrier, Retriever, Sharpei.

Die Hauptverursacher von Allergien waren Flöhe und andere Parasiten, Bakterien und Hefepilze sowie Allergene, die durch die Luft übertragen werden.

atopie pyodermie
AtopiePyodermie

Ing. Hana Petrusová
Zuchtberaterin SHIBA KLUB

Aus dem Tschechischen von Holger Funk.

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