Ein Shiba in der Hauptrolle 

Beim 7. Internationalen Film-Festival 2004 in Shanghai wurde der Film Walking with the Dog (Inu to Arukeba: Chirori to Tamura, Japan 2003) des japanischen Filmemachers Makoto Shinozaki (geb. 1963) als bester Film ausgezeichnet. Die Hauptrollen spielen Naoki Tanaka, Ryo und ein (nicht-reinrassiger) Shiba mit Namen Chirori.

Der Film handelt von Yasuyuki (Naoki Tanaka), dessen Beziehung zu seiner Freundin Miwa (Ryo) in einer Krise steckt. Als Miwas Mutter schwer erkrankt, zieht sie aus der gemeinsamen Wohnung aus, um ihre Mutter zu pflegen. Von der Freundin getrennt, ohne Arbeit und Geld, trifft Yasuyuki nachts in der Stadt auf einen herrenlosen Hund, der ihm solange folgt, bis er ihn schließlich bei sich aufnimmt. Er gibt ihm den Namen Tamura.

Bei einem Krankenhausbesuch entdeckt Yasuyuki Tamuras Talent, alten und kranken Menschen eine Freude zu machen und als er zufällig im Fernsehen einen Bericht über Therapie-Hunde sieht, beschließt er, seinen Tamura als Therapie-Hund auszubilden. Über die "sozialen" Fähigkeiten von Tamura, der unter anderem der todkranken Mutter von Miwa ein letzter Trost ist, gelingt es Yasuyuki am Ende, die Zuneigung seiner Freundin zurückzugewinnen.

Filme mit Hunden sind in Japan sehr beliebt. In einem ausführlichen Interview betont der Regisseur Makoto Shinozaki aber, daß er nicht einen weiteren Hundefilm im Stile von "Lassie" oder "Beethoven" drehen wollte. Obwohl die Intelligenz und der Charme von Tamura im Mittelpunkt steht, ist es keine Schnulze mit niedlichen Hunden nach amerikanischem Muster. Der Film soll vielmehr die verantwortungsvolle Arbeit von Therapie-Hunden zeigen. In die fiktive Handlung sind daher authentische Szenen mit echten Ausbildern und echten Therapie-Hunden eingeflochten.

Auch der Shiba Chirori in der Hauptrolle ist im wirklichen Leben ein Therapie-Hund und kein speziell ausgebildeter Film-Hund. In dem Interview berichtet der Regisseur auch über die Dreharbeiten mit dem Hund. Er sei überrascht gewesen, wie einfach die Arbeit war. Er mußte nur dem mitspielenden echten Trainer von Chirori sagen, was der Hund darstellen sollte, und dann konnten die Szenen gedreht werden.

Der Film ist auf DVD nur in japanischer Sprache erhältlich.


© Dr. Holger Funk 2004

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